CBBM Lecture - Interne Rhythmen und externe Antriebe

Veranstaltungsbeginn: 2. Juli 2024 um 15:00 Uhr

Eintritt frei

Veranstaltungsort

Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM)

Seminarraum Levi-Montalcini,  Gebäude 66, Marie-Curie-Straße, 23562 Lübeck

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Interne Rhythmen und externe Antriebe: Untersuchungen der Wahrnehmung und des Gehirns durch die zeitliche Struktur

Associate Professor Ayelet Landau, The Hebrew University of Jerusalem

Gastgeber: Prof. Jonas Obleser, Institut für Psychologie I

Im Rahmen der CBBM-Lectures sind regelmäßig hochrangige Wissenschaftler aus aller Welt am Lübecker Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM) zu Gast. In dieser Woche präsentiert Gastdozentin Prof. Ayelet Landau von der Hebräischen Universität Jerusalem ihre Forschung aus den Kognitiven Neurowissenschaften.

Abstract: Kognitive und Gehirnsysteme weisen häufig spontane Rhythmen auf, die aus neuronalen Populationen hervorgehen und sowohl neuronal als auch verhaltensmäßig in Wahrnehmungs- und Bewegungssystemen messbar sind. Darüber hinaus können zeitliche Strukturen der Umwelt das Verhalten und die Gehirnaktivität beeinflussen. In diesem Vortrag werden rhythmische Motive in der Kognition vorgestellt und die Untersuchung der Interaktion zwischen internen und externen Rhythmen in drei verschiedenen Arbeitslinien demonstriert. Zunächst wird auf die zeitliche Struktur natürlicher Sprache eingegangen und erläutert, wie das Gehirn die Rhythmen der Sprachmelodie verarbeitet. Die zweite Studie untersucht das spontane motorische Tempo und stellt fest, dass individuelle Unterschiede im persönlichen Tempo für die unterschiedliche Empfänglichkeit für externe Rhythmen sowohl auf persönlicher als auch auf zwischenmenschlicher Ebene verantwortlich sind. Abschließend werden aktuelle Ergebnisse vorgestellt, die zeigen, wie neuronale Reaktionen auf externe zeitliche Strukturen das subjektive Selbstgefühl und den Bewusstseinszustand beeinflussen können. Obwohl sich die Vortragende auf verschiedene Literaturen innerhalb der kognitiven Neurowissenschaften stützt, wird die vorgestellte Arbeit veranschaulichen, wie die Untersuchung verschiedener Quellen von Rhythmen im Zusammenspiel unser Verständnis grundlegender kognitiver Funktionen bereichern kann.