Im Rahmen der CBBM-Lectures sind regelmäßig hochrangige Wissenschaftler aus aller Welt am Lübecker Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM) zu Gast. In dieser Woche präsentiert Gastdozent Prof. Jonathan Z. Simon von der University of Maryland (USA) seine Forschungsergebnisse zum Auftreten neuronaler Sprachrepräsentation im auditorischen Kortex und darüber hinaus.

Zusammenfassung: Sprache als Stimulus löst stabile neuronale Reaktionen entlang der gesamten Hör- und Sprachbahn aus, was die gleichzeitige Untersuchung mehrerer Sprachverarbeitungsmechanismen ermöglicht, selbst bei Verwendung desselben Sprachstimulus. Es werden aktuelle Ergebnisse von Magnetenzephalographie (MEG)-Studien diskutiert, die sich mit der Entwicklung der neuronalen Repräsentationen von Sprache auf verschiedenen Stufen der Hörbahn hinaus befassen. In den ersten Stufen wird überwiegend der akustische Reiz widergespiegelt, während spätere Ebenen mehr und mehr von linguistischen, kontextuellen und allgemeinen kognitiven Faktoren beeinflusst werden.

Prof. Simons Fachgebiet ist die angewandte und theoretische Neurowissenschaft, mit Schwerpunkt auf der auditorischen Neurowissenschaft. Seine Forschung konzentriert sich auf die neuronale Verarbeitung im auditorischen System des Gehirns, von der spezialisierten Verarbeitung, die nur beim Menschen zu finden ist (z. B. Sprachverarbeitung), bis hin zur allgemeinen Verarbeitung, die bei den meisten Säugetieren zu finden ist. Er ist Co-Direktor des KIT-Maryland Magnetenzephalographie-Zentrums und des Computational Sensorimotor Systems Laboratory (CSSL). 

Gastgeber dieser Veranstaltung ist Prof. Dr. Jonas Obleser, Institut für Psychologie I, Universität zu Lübeck.